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In der Hauptsache werden als Quellen Akten des "Reichsverbandes der deutschen Presse, Landesverband Ostmark" und des Reichspropagandaministeriums verarbeitet. Nachdem schon im austrofaschistischen "Ständestaat" seit 1933 die Pressefreiheit erheblich eingeschränkt ist, wird sie mit dem "Anschluß" völlig zerstört durch Besetzung der Redaktionen mit SA- und SS-Leuten sowie Entlassung und Inhaftierung nazikritischer und jüdischer Redakteure. Um die Presse als "Mittel zur Volkserziehung" noch weiter zu instrumentalisieren, beginnen die Nazis mit der bis dahin ungebräuchlichen, systematischen Nachwuchsschulung für Journalisten. Im weiteren werden zwei Strategien der NS-Presselenkung praktiziert. Zum einen die Ausweitung des NS-Besitzes an Verlagen - 1940 gibt es nur noch eine Tageszeitung im Besitz eines Privatverlegers - sowie Zeitungseinstellungen und Konzentration - von 22 Wiener Tageszeitungen 1938 erscheinen 1940 nur noch neun. Zum anderen unterliegen die Journalisten einer umfassenden "Betreuung" und Kontrolle. Widerstand hat es von österreichischen Journalisten nicht gegeben. Im Resumee verweist der Autor auf wichtige Forschungslücken der NS-Pressegeschichte. (WB)

Oliver Rathkolb, Wolfgang Duchkowitsch, Fritz Hausjell (Herausgeber): Die veruntreute Wahrheit. Hitlers Propagandisten in Österreich '38. (Schriftenreihe des Arbeitskreises für historische Kommunikationsforschung, Bd. 1.) Otto Müller Verlag, Salzburg 1988. 507 Seiten, 35,80 Mark